Der Kaindy-See zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern mit seinem überirdischen, kalksteinblauen Wasser und dem untergetauchten Wald an, der aus der Wasseroberfläche herausragt.
Im Kaindy-See ragen Bäume wie verlegte Zahnstocher von der Wasseroberfläche und bieten Besuchern und Touristen ein faszinierendes Porträt. Dieser unglaubliche versunkene Wald entstand 1911 als Nebenprodukt des Kebin-Erdbebens der Stärke 7,7.
Das Erdbeben, das mehr als 700 Gebäude zerstörte, löste einen massiven Erdrutsch aus Kalkstein aus, der einen natürlichen Damm bildete. Im Laufe der Zeit flossen Regen und Wasser in die Gegend und bedeckten die dort wachsenden Bäume.
Der in Kasachstan gelegene Kaindy-See ist etwa 400 Meter lang und erreicht an seiner tiefsten Stelle Tiefen von fast 30 Metern. Ein Teil der Anziehungskraft des Sees ist das schöne, fast unnatürliche bläulich-grüne Wasser. Der durch Kalksteinablagerungen in der Region veränderte Kaindy-See weist eine völlig andere Färbung als andere Seen auf.
Da der Kaindy-See etwa 2.000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist das Wasser unglaublich kalt - nur sechs Grad Celsius -, was dazu beigetragen hat, die unter Wasser getauchten Schrenk-Fichten zu erhalten. Unter Wasser sehen die Bäume eher wie Schiffswrackreste aus als wie ein uralter Wald. In den meisten Seen verrotten oder brechen untergetauchte Bäume im Laufe der Zeit zusammen. Aufgrund der besonderen Bedingungen des Kaindy-Sees sind die Bäume jedoch seit Jahrzehnten intakt.
In diesen Tagen zieht der Kaindy-See zahlreiche Besucher wegen seiner spektakulären Farbgebung und der seltsamen Äste an, die von seiner Oberfläche ragen. Aufgrund der extrem kalten Wassertemperaturen müssen diejenigen, die ins Wasser gehen, Neoprenanzüge oder andere Schutzausrüstung anziehen.
Dieser kasachische See ist nur etwa 80 Meilen von Almaty, einer der größten Städte Kasachstans, entfernt und somit eine leicht zugängliche Touristenattraktion.