Ein genauerer Blick auf eines der katastrophalsten sexistischen Produkte aller Zeiten, den 1955er Dodge La Femme.
Eine Anzeige für das Frauenauto.
Es war das Jahr 1955, und das Amerika der Nachkriegszeit rückte in die Vororte vor. Da der Arbeiter täglich in die Stadt fuhr und Familien über erheblich größere Bankguthaben verfügten, überlegten viele, ein zweites Auto zu kaufen.
Die Dodge Motor Company war sich des aufkommenden Zwei-Autos-Trends bewusst und entwarf eine anscheinend „frauenfreundliche“ Version des Royal Lancer-Hardtops, das als Dodge La Femme von 1955 bekannt ist. Die in „Heather Rose“ und „Sapphire White“ gemalte und mit rosa Rosenknospen bezogene „La Femme“ war zweifellos eine Vision für Geschlechterstereotypen. Neben den hyperfemininen Fahrzeugmerkmalen enthielt das Dodge La Femme-Paket ein Fahrerzubehörpaket mit Regenumhang, Regenhaube und Regenschirm sowie eine rosafarbene Lederhandtasche aus Kalbsleder mit einer kompakten Hülle aus Kamm und Lippenstift, ein Feuerzeug und eine Zigarettenetui.
Das Auto war für eine "diskriminierende" und "moderne" Frau.
Ein Blick auf den Innenraum des Autos. Bildquelle: Vorwärtsblick
Trotz der Verwendung von Rhetorik wie „ihrer Majestät“ bei der Beschreibung, wer das Auto fahren würde, gelang es den Frauen nicht, sich dem Modell von Dodge von 1955 anzuschließen. Autos standen unverkauft in Ausstellungsräumen und sammelten Staub.
Dodge ließ sich jedoch nicht abschrecken - vermutlich dachte er, dass sie Erfolg haben würden, wenn sie sich nur ein wenig mehr anstrengen und etwas mehr Rosa in das peptobismolfarbene Chaos injizieren würden. So sandte die Autofirma Briefe an Ausstellungsräume, um den beeindruckenden Erfolg des Modells anzukündigen, und rollte bald darauf die La Femme von 1956 aus.
Im Modell von 1956 installierte Dodge einen benutzerdefinierten zweifarbigen Teppich in Pink / Burgund „La Femme exklusiv“ und den gleichen schrecklichfeminine exklusive Lavendelfarbe „Misty Orchid“ und „Regal Orchid“. Sogar das Lenkrad wurde zweifarbig behandelt. Dodge löste sich von den Geschlechtsnormen des Vorjahres, ließ die passende Geldbörse und ihren Inhalt fallen und entschied sich dafür, den Dachhimmel mit goldenen Flecken zu bestreuen, die zu den goldenen Emblemen passten.
Eine Anzeige für das Modell von 1956.
Das Armaturenbrett und das Lenkrad des La Femme. Bildquelle: Der Dodge La Femme
Trotzdem hatte die La Femme von 1956 nur wenige Abnehmer - von den meisten zählt weniger als 1.500. Bis 1957 verschrottete Dodge die Idee insgesamt. Durch das Scheitern entsteht jedoch Wissen: Dem Femme Flop wurde zugeschrieben, dass er dazu beiträgt, das geschlechtsspezifische Marketing zu neutralisieren, wenn es um wesentliche Einkäufe wie Automobile geht.