Als Detroit versuchte, das Haus von Rosa Parks aus den 1950er Jahren abzureißen, zerlegte ein Künstler es sorgfältig und verlegte es bis nach Berlin.
Sean Gallup / Getty Images Der amerikanische Künstler Ryan Mendoza posiert für ein Foto neben dem ehemaligen Haus der Bürgerrechtlerin Rosa Parks auf Mendozas Grundstück am 6. April 2017 in Berlin. Mendoza kaufte das Haus, das in Detroit abgerissen werden sollte, nahm es auseinander, schickte es nach Deutschland und stellte es auf dem Grundstück neben seinem Studio wieder zusammen.
Die Stadt Detroit hat mehr als 80.000 verlassene Häuser, weshalb Beamte eine Anti-Seuchen-Kampagne gestartet haben, um so viele von ihnen niederzureißen. Doch erst kürzlich gelang es einem verlassenen Haus, der Abrissbirne wie kein anderer auszuweichen.
Zwischen 1957 und 1959 war das fragliche Haus die Residenz der Bürgerrechtlerin Rosa Parks, die einige Jahre zuvor Geschichte geschrieben hatte, als sie sich weigerte, ihren Platz einem weißen Passagier in einem öffentlichen Bus in Montgomery, Alabama, zu überlassen.
Bis 1957 hatte sich Parks genau in dem Haus in Detroit niedergelassen, um sich vor den Unruhen und Feindseligkeiten zu schützen, denen sie in Alabama und im Süden insgesamt ausgesetzt war. Schließlich zogen Parks jedoch weiter und das Haus verfiel bis zu dem Punkt, an dem es abgerissen werden musste.
Die Nichte von Parks, Rhea McCauley, kaufte das Haus, um es in Hinrichtung zu halten, konnte aber nicht genug Geld sammeln, um es wiederherzustellen. Dann trat der amerikanische Künstler Ryan Mendoza ein.
Im vergangenen August haben Mendoza und seine Firma das Haus Stück für Stück sorgfältig abgebaut und es dann (auf Mendozas eigenen Cent) in einen Innenhof in der Nähe seines Ateliers gebracht - bis nach Berlin.
In Deutschland angekommen, hat Mendoza das Äußere originalgetreu nachgebaut und das Innere mit weißen Vorhängen abgeschirmt, "um seine Würde wiederherzustellen", wie er der Washington Post sagte.
Obwohl die Zuschauer inzwischen vor Ort waren, um das restaurierte Haus zu besichtigen, erkennen Mendoza und McCauley beide, dass dies ein völlig unerwarteter Weg war, das Haus zu retten und wiederzubeleben. Mendoza hofft nun, das Haus zu verkaufen und den Erlös an die Rosa Parks Foundation zu spenden. Aber zumindest für den Moment steht es auf der halben Welt herrlich restauriert.