Emily Post: der Beyoncé der Etikette und das am wenigsten genutzte Kapital des Internets

In den Tagen, als es üblich war, Gespräche zu lernen, dominierte Emily Post die Diskussion. Wir konnten heute viel von ihr lernen.

Cher hätte viel von Emily Post lernen können. Quelle: Zeit

Die moderne Welt kann sehr unhöflich wirken. Werfen Sie einen Blick in den Kommentaren eines Blogs oder spazieren Sie auf einem Spielplatz herum, und Sie werden wahrscheinlich einige verabscheuungswürdige Dinge aus dem Mund von Babes hören. Sie könnten es abschütteln und nicht wie Ihre Oma klingen wollen, die für „die guten alten Zeiten“ notorisch nostalgisch ist, obwohl sie für eine Reihe von Menschen schlecht war.

Aber wenn es um grundlegende Manieren, Höflichkeit und die Grundlagen der Etikette geht, könnte Oma Recht haben. Wenn Ihre Oma über Etikette spricht, könnte sie Emily Post - die Beyoncé der Etikette - nennen, die zu ihren Lebzeiten das umfassendste Wörterbuch der Etikette seit Debrett zusammengestellt hat. Während Sie vielleicht denken, dass eine Frau, die sich mit einem solchen Zeitvertreib befasste, dies tat, weil sie keine eigenen Geheimnisse hatte, wurde Emily Posts Interesse an Etikette tatsächlich aus einem Skandal geboren.

Emily Post, die Königin aller Dinge, gut erzogen. Quelle: Etikette Täglich

Post wurde im Oktober 1872 in Baltimore, Maryland geboren. Als sie ein Kind war, zog ihre Familie nach New York, wo sie die Gelegenheit hatte, Miss Grahams Finishing School zu besuchen. Zu dieser Zeit war der Schulabschluss ein Muss für Mädchen mit einem bestimmten sozialen Status: Sie lehrten soziale Sitten und die kulturellen Erwartungen, die eine junge Frau benötigen würde, um mit achtzehn Jahren in die Gesellschaft einzutreten.

Ihr „Coming Out“ als Debütantin wäre der entscheidende Moment ihrer jungen Weiblichkeit - und eine Ausbildung an einer Abschlussschule versprach, dass selbst die widerspenstigsten Mädchen in eine Tür kommen und durch eine andere den Höhepunkt moderner Klasse und Weiblichkeit verlassen könnten.

Post war kaum ein Gesindel: Sie wuchs in einer sehr wohlhabenden, aristokratischen Familie auf. Noch bevor sie Miss Graham besuchte, war Post mit der Gesellschaft, den Ballsälen und dem Luxus, den man für Geld kaufen konnte, bestens vertraut. Sie war groß, hatte raffinierte Gesichtszüge und eine korsettierte Taille.

Als junge Frau, die anmutig durch die Ballsäle von New York City glitt, hatte Post ihre Auswahl an Freiern. Sie heiratete einen wohlhabenden Bankier, Edwin Post, den sie bei einem der vielen Bälle in der Fifth Avenue getroffen hatte, an denen sie teilnahm. Sie wurden 1892 verheiratet, als sie zwanzig Jahre alt war, und im ersten Jahr ihrer Ehe brachte sie den ersten ihrer beiden Söhne zur Welt.

Emily Post 1940 zu Hause. Quelle: CNN

Nach der Geburt ihrer Kinder begann Post zu schreiben. Sie fand fast sofort eine Veröffentlichung bei Scribner und Harper, und ihre Fähigkeit, viele Schreibstile zu beherrschen, machte sie zu einer wettbewerbsfähigen Kraft. Irgendwann während ihres Streifzuges in den Journalismus und was wir jetzt als „freiberufliche Nebenbeschäftigung“ bezeichnen könnten, begann ihr Ehemann eine Affäre mit einem Pool von Chormädchen. Diese Frauen - vorwiegend junge, kämpfende Schauspielerinnen - kamen schließlich, um ihn für Geld zu erpressen, was ihn dazu brachte, seine ehelichen Indiskretionen gegenüber seiner Frau zu klären.

Obwohl es skandalös und völlig gegen ihre Erziehung war, ließen sich Emily und Edwin Post 1905 scheiden. Da beide Mitglieder der New Yorker High Society waren, wurden die demütigenden Details der Spaltung nach der Scheidung monatelang auf Zeitungen und Zeitschriften verteilt.

Emily Post nahm ihren Stift und schrieb ihn auf. Ja, erst nachdem Emily Post sich von dem Mann scheiden ließ, der ihr den Namen gegeben hatte, entdeckte sie ihre eigene Stimme und wurde Emily Post , eine Figur, die Generationen von Frauen über die heikle Kunst des Wohlergehens informieren würde.

Tischmanieren, Emily Post

Etikette: Eine Ausbildung

Eine neu befreite Frau, Post, die für den Rest ihres Lebens ihren Nachnamen und ihr Singledom behielt, begann über Etikette zu schreiben, obwohl ihr vorheriges Schreiben den Eindruck erweckte, dass sie häusliche Pflichten als langweilig empfand. Innerhalb der nächsten zehn Jahre würde Post ihr erstes Buch über Etikette veröffentlichen, das natürlich Kapitel über Ehe und Scheidung enthielt (die unsympathisch als reines Scheitern angesehen werden).

Soziale Etikette - Achten Sie auf Ihre Manieren

Eine Facette der Etikette, die mehr oder weniger passé geworden ist, aber für Frauen der Post-Generation von großer Bedeutung ist, war die Kunst, eine Frau zu sein. Die Überlegungen von Post darüber, was es bedeutete, eine raffinierte Frau zu sein, hielten lange an, nachdem sie in ihre Dotage eingetreten war. In Etikette-Lektionen aus den 1940er und 1950er Jahren sehen wir, wie ihre Lehren in Schwarzweiß zum Leben erweckt werden. Einer von Coronet Instructional Films beschreibt das richtige soziale Verhalten aller jungen Menschen - er begleitet einen jungen Mann durch seinen Tag und versucht zu beweisen, dass er beliebt und respektiert sein wird, wenn „seine Manieren den ganzen Tag zeigen“ und gut aufgenommen.

Der Kern des Films ist, dass wenn Manieren natürlich und einfach sind, die meisten sozialen Situationen leichter zu ertragen sind. Es ist natürlich ein sehr guter Rat, „Bitte und Danke“ zu verwenden, „Entschuldigung“ zu sagen, „direkt und kurz am Telefon zu sein“ und die Gefühle anderer zu berücksichtigen, wenn Sie zu einer Anfrage Nein sagen müssen.

Verbessere deine Persönlichkeit

In einem anderen Coronet-Film, der diesmal mehr auf Frauen ausgerichtet ist, werden wir angewiesen, „unsere Persönlichkeit zu verbessern“. Während das übergeordnete Thema des Videos - dass Sie nur steuern können, wie Sie auf Ihre Umgebung reagieren - solide ist, erweist sich der Versuch, es in einem modernen Kontext zu sehen, als schwierig, insbesondere wenn man bedenkt, dass zumindest in den 1950er Jahren das Hauptzweck der Persönlichkeit einer jungen Frau war es, einen Ehemann zu schnappen.

"Der Snob"

In einem bekannten McGraw-Hill-Lehrfilm mit dem ominösen Titel The Snob sehen wir das Ergebnis für einen jungen Menschen, der keine entzückende Persönlichkeit wie die junge Frau im vorherigen Film hat und vielleicht den Coronet-Film über ihre Verbesserung nicht gesehen hat Persönlichkeit.

Die arme, unsozialisierte Sara will einfach nur bleiben und ihre Hausaufgaben machen. Sie ist die 1950er-Version jedes Mädchens, das nur an einem Freitagabend bleiben, Chips essen und Fanfiction schreiben wollte. Ihre Mutter ist bestürzt, dass sie nicht wie die anderen Mädchen sozial sein will.

Die Lektionen von Emily Post, die heute noch relevant sind

Es mag so aussehen, als wären Gedecke, Tischmanieren und die richtige Form zum Schreiben von Dankesbriefen nur „etwas, was weiße Menschen mögen“ oder eine Beeinträchtigung der Oberschicht, aber als die Ideale von Emily Post einen wesentlichen Teil unserer Kultur bildeten, waren sie es trug zu einem moralischen Standard bei, der Freundlichkeit und gesunden Menschenverstand förderte, und gab jedem, der versucht, in einer Welt, in der menschliche Interaktion unvermeidlich ist, Erfolg zu haben, starke Ratschläge.

Während Post längst verstorben ist, lebt ihr Erbe in ihren Kindern und Enkeln weiter, die ihre Kolumne fortgesetzt und nachfolgende Ausgaben ihrer Bücher veröffentlicht haben. Und es ist gut, dass sie dies getan haben: Obwohl es sich so anfühlt, als wären wir Welten von der Blütezeit der Post entfernt, glauben die Fakten an solche Behauptungen.

Wie die Post schrieb, befinden sich die Vereinigten Staaten inmitten eines wirtschaftlichen Abschwungs, der mit Einwanderungsspannungen einhergeht, und die Abendnachrichten enthüllen jeden Tag die Lücken in der Toleranz. Auch wenn es nicht unbedingt wichtig ist, dass wir alle wissen, wie man Serviettenschwäne für unsere Dinnerpartys faltet, können Freundlichkeit, Respekt und Dankbarkeit Sie dennoch weit bringen.