Bei fünf Fotos kann das Computerprogramm in 91% der Fälle die sexuelle Orientierung einer Person richtig erraten.
Universität in Stanford
Ein neu erstelltes Programm für künstliche Intelligenz kann mit überraschender Genauigkeit feststellen, ob jemand schwul oder direkt aus einem Bild seines Gesichts stammt.
Eine neue Studie der Stanford University ergab, dass ein Computeralgorithmus die sexuelle Orientierung einer Person in 91% der Fälle anhand eines Fotos ihres Gesichts korrekt bestimmen kann, wenn mehrere Fotos des Probanden gegeben werden.
Wenn das Programm nur ein einziges Foto erhalten würde, könnte es die sexuelle Orientierung eines männlichen Probanden in 81% der Fälle und eines weiblichen Probanden in 74% der Fälle immer noch richtig erraten. Diese Ergebnisse wurden mit menschlichen Richtern verglichen, die in 61% der Fälle die sexuelle Orientierung von Männern und in 54% der Fälle von Frauen richtig erraten konnten.
Die führenden Forscher Michal Kosinski und Yilun Wang entwickelten ein Programm, das ein tiefes neuronales Netzwerk und einen komplexen mathematischen Algorithmus verwendete. Sie haben 35.000 Gesichtsbilder von einer beliebten US-Online-Dating-Website abgerufen und diese zusammen mit den auf der Website bereitgestellten Informationen zur sexuellen Orientierung analysiert.
Anschließend durchliefen sie die Daten einer logistischen Regression, um die sexuelle Orientierung zu klassifizieren. Dieser Algorithmus berechnet dann, wie die Gesichtsmerkmale mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen korrelieren.
Dieses Klassifizierungssystem verwendete sowohl feste Gesichtsmerkmale, die im Allgemeinen durch biologische Faktoren wie die Nasenform definiert werden, als auch vorübergehende Gesichtsmerkmale, die durch persönliche Wahl wie Frisur bestimmt werden, als Faktoren für die Bestimmung der sexuellen Orientierung der Person.
Das Programm stellte fest, dass schwule Männer und Frauen tendenziell eine geschlechtsuntypische Gesichtsmorphologie, Ausdrucksweise und Pflegestile aufweisen. Das bedeutet, dass sowohl ihre gewählten Merkmale als auch ihre biologisch bestimmten Merkmale weniger wie heterosexuelle Mitglieder ihres Geschlechts sind und bei Frauen oft männlicher und bei Männern weiblicher.
Diese Ergebnisse scheinen die Annahme zu stützen, dass biologische und hormonelle Faktoren zur Sexualität beitragen. Die Studie wirft auch Bedenken auf, dass solche „Gaydar“ -Computerprogramme verwendet werden könnten, um LGBTQ-Personen zu erkennen und zu diskriminieren.